Gleiche Strategie ...

Tätigkeitsbericht Stiftung Artisana 2021

  • Vom Verein zur Stiftung

     

    Im Zentrum des Jahres 2021 stand der Wechsel des Rechtskleids mit der Auflösung des Vereins Artisana und der Gründung der Stiftung Artisana. In enger Absprache mit allen relevanten Behörden (Eidgenössische Stiftungsaufsicht ESA, Finanzmarktaufsicht FINMA, Bundesamt für Gesundheit BAG, Steuerverwaltung des Kantons Bern) und nach Erarbeitung aller relevanten Urkunden und Reglemente wurde am 19.1.21 die neue Stiftung Artisana gegründet und im Februar im Handelsregister eingetragen. Mit Unterzeichnung der Handelsregisteranmeldung erklärten die fünf Mitglieder des ersten Stiftungsrats – Konrad Imbach, Josef Lindegger, Margrit Mosimann, Hans Rupli und Urs Wernli – die Annahme ihrer Wahl. Sie alle waren bereits Vorstandsmitglieder des Vereins Artisana und konnten somit die Kontinuität in der Verfolgung der Ziele der Artisana gewährleisten. In der ersten Stiftungsratssitzungen wurden Urs Wernli als Vizepräsident und Hans Rupli als Präsident gewählt. Die bereits für den Verein Artisana tätige Geschäftsführerin Stefanie Ohm sowie Treuhänder Marc Künzi von der Neuengass Treuhand AG wurden zudem für die Geschäftsführung und Rechnungsführung der Stiftung mandatiert. Den gesamten Prozess des Rechtskleidwechsels begleitete Rechtsanwalt Samuel Haldemann. Mit der Liquidation des Vereins wurden Fürsprecher Andreas Feuz sowie Rechtsanwalt Philippe Lüthi der Von Graffenried Recht - Advokatur und Notariat beauftragt. Der Schlussbericht der Liquidatoren wurde an der letzten Delegiertenversammlung am 26.01.2022 genehmigt. Insgesamt tagte der Stiftungsrat an fünf ordentlichen Sitzungen und an diversen Ausschuss-Sitzungen.

     
  • Aktivitäten im Bereich Betriebliche Gesundheit

     

    Gleiche Strategie für erweiterte Zielgruppe

    Die Gründung der Stiftung band im Jahr 2021 einen relativ grossen Teil der vorhandenen Ressourcen von Geschäftsleitung und Stiftungsrat, weshalb nur in eingeschränktem Ausmass Aktivitäten zur Umsetzung des Stiftungszwecks – der Förderung Betrieblicher Gesundheit in KMUs – erfolgten. Die Artisana will sich nicht auf ihre Aktionärsrolle bei der Helsana AG beschränken. Noch zu Vereinszeiten wurde eine Strategie der strategischen Handlungsfelder der Artisana im Bereich Betriebliche Gesundheit definiert. Da sich die Ziele im Zuge des Rechtskleidwechsels nicht veränderten, konnte diese Strategie unverändert für die Stiftung übernommen werden. Durch die Gründung der Stiftung erweitert sich der Kreis der Zielgruppe. Während vorher die Vereinsmitglieder im Fokus standen, stehen die Angebote nun allen interessierten KMUs offen. Ihren Wurzeln treu bleibend, will die Stiftung primär interessierte KMUs aus dem Handwerk, Produktion und Gewerbe unterstützen.

     

    Neue Website, überarbeiteter Selbst-Check

    Für die Bekanntmachung des Angebots der Stiftung gegen aussen wurde eine Website mit einer Beschreibung der Stiftung und deren Aktivitäten erarbeitet. Ebenfalls wurde der bestehende Selbst-Check, der Betrieben eine praxisnahe Standortbestimmung im Bereich Betriebliche Gesundheit ermöglicht, weiterentwickelt und auf der neuen Website integriert. Die Artisana will zwar Türöffnerin sein und bietet interessierten KMUs in diesem Sinne auch unentgeltliche Erstberatungen und Standortbestimmungen im Bereich Betriebliche Gesundheit an. Sie will und kann jedoch nicht Konkurrentin sein zu spezialisierten Beratungsfirmen und Fachstellen. Ziel ist vielmehr, durch eine gute Vernetzung und eine Übersicht über bestehende Angebote die interessierten KMUs je nach Vertiefungsbedarf gezielt weitervermitteln zu können. Zu diesem Zweck wurden im 2021 sowohl bestehende Kontakte gepflegt (z.B. BGMnetzwerk Schweiz, Gesundheitsförderung Schweiz) als auch neue etabliert (z.B. zum Forum BGM Aargau).

     

    Artisana Award

    Der Artisana Award ist seit Jahren zentraler Bestandteil des Angebots der Artisana. Er wird an Unternehmen verliehen, die sich durch innovative und langfristig ausgerichtete Aktivitäten im Bereich Betriebliche Gesundheit auszeichnen. Im Jahr 2020 konnte der Award aufgrund der Corona-Pandemie nicht an die zwei damaligen Preisträgerinnen – die Pflegeheim Sennhof AG sowie das Frauenhaus St. Gallen – übergeben werden. Die feierliche Preisverleihung wurde deshalb im Jahr 2021 nachgeholt. Einerseits wurde im persönlichen Rahmen bei den beiden Preisträgerinnen vor Ort gefeiert und andererseits an der Synergy, einer Veranstaltung der Stiftung KMU Schweiz. In der Konsequenz wurde für das Jahr 2021 kein neuer Preisträger für den Award bestimmt.

     

    Forschungsprojekte

    Im Bereich des Handlungsfeldes Studien- und Transferförderung äufnete die Stiftung Artisana im Jahr 2021 mit insgesamt CHF 50‘000 ein Forschungsgefäss der Forschungsstiftung UniBern (Destinatär) zur Förderung von Forschungsprojekten an der Universität Bern im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung. Zum einen wird mit diesem Geld eine Studie zur Überprüfung eines achtsamkeitsbasierten Trainings im Arbeitskontext (https://workwell.psy.unibe.ch/mindfulness, Finanzierung des Aufbaus der Trainingsplattform) unterstützt. Zum anderen wird eine Längsschnittstudie zum Thema Wirkungsformen von Arbeit und Gesundheit im schweizerischen Justizvollzug finanziert (https://p3.snf.ch/Project-169495, Finanzierung Verlängerung der Forschungsarbeiten).

     

    Neue Geschäftsleiterin

    Aufgrund der Entscheidung von Stefanie Ohm, nach drei Jahren Geschäftsleitung der Artisana neue Wege zu gehen, definierte der Stiftungsrat ein Anforderungsprofil für die Nachfolge und schrieb die Stelle aus. Auf die zahlreichen Bewerbungen fiel die Wahl nach drei Selektionsrunden auf Désirée Stocker von der Firma          B & A ///// Beratungen und Analysen. Sie war dem Stiftungsrat aufgrund der vor einigen Jahren im Auftrag des Vereins Artisana durchgeführten Studie «Was ist bloss mit Max Muster los?» bereits bekannt. Zusammen mit ihren Mitarbeitenden, die sie bei der Arbeit für die Geschäftsstelle bei Bedarf unterstützen und sie bei Abwesenheit vertreten, startete sie ihre Arbeit im Dezember.

     

    Désirée Stocker

     

    An der Stiftungsratssitzung im November wurde dementsprechend Stefanie Ohm mit einem weinenden Auge verabschiedet und ihr für ihre wertvolle Arbeit bei der Erarbeitung der Strategie Betriebliche Gesundheit sowie bei der bewegten Transformation von Verein zu Stiftung gedankt. Gleichzeitig wurden Désirée Stocker und ihr Team herzlich begrüsst

     
  • Weitere Tätigkeiten

     

    Im Zusammenhang mit der Verantwortung der Stiftung Artisana als Minderheitsaktionärin der Helsana standen einerseits Arbeiten im Zusammenhang mit der Erneuerung der bisherigen Eigentümerstrategie an. Die auch im Jahr 2022 noch andauernden Arbeiten erfolgen in enger und konstruktiver Zusammenarbeit mit der Stiftung Fondation Sana. Deren neuer Präsident Rolf Leutert stellte sich an der Sommersitzung dem Stiftungsrat der Artisana vor. Des Weiteren arbeitete die Stiftung Artisana auch im Jahr 2021 in der Wahlkommission mit, um die Kandidatinnen und Kandidaten für den Verwaltungsrat der Helsana ab Mai 2022 zu wählen. Ein themenspezifischer Austausch fand zudem mit den beiden, von der Artisana entsandten Helsana-Verwaltungsräten, Reto Stump und Benedikt Koch, statt. Schliesslich informierten sowohl Verwaltungsratspräsident Prof. Dr. Dr. Thomas Szucs als auch CEO Roman Sonderegger über die Tätigkeiten der Helsana.

     
  • Finanzen und Ausblick

     

    Die Jahresabschluss 2021 der Stiftung Artisana schloss 2021 mit einem Gewinn von 322'757 ab. Aufgrund des Rechtskleidwechsels und der limitierten Ressourcen im Bereich Betriebliche Gesundheit wurde  das Budget nicht voll ausgeschöpft. Dies lässt der Stiftung im Geschäftsjahr 2022 einen grösseren Handlungsspielraum. Die Jahresrechnung wurde durch die Gewerbetreuhand AG Bern revidiert.

    Fokus 2022

    Im Fokus des kommenden Jahres 2022 steht die Bekanntmachung des Angebots der Stiftung Artisana mit einer Informations- und Sensibilisierungskampagne, die mit konkreten Positiv-Botschaften aufzeigen will, was KMUs im Bereich Betriebliche Gesundheit bereits tun oder noch verstärkt tun könnten und auf welche Weise die Stiftung dabei unterstützen kann. Für einen Höhepunkt wird gegen Ende Jahr hoffentlich die erneut geplante Vergabe des Artisana-Awards an der Synergy in Bern sorgen.

 
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