«In Jamie-Lee’s Lehrbetrieb ist Gesundheitsschutz keine Schönfärberei.»

Hautschutz liegt für Jamie-Lee buchstäblich auf der Hand

Wie können Mitarbeitende ihre Haut bei der Arbeit schützen? In der Coiffeur-Branche – eine der von Hauterkrankungen am häufigsten betroffenen Branchen - kann dies mit einfachen Mitteln erreicht werden. Im Umgang mit Haarfärbemitteln und allgemeinen Haarprodukten sollten geeignete Handschuhe getragen werden. Zusätzlich zum Handschuhgebrauch sollte eine Hautschutzcreme mehrfach am Arbeitstag aufgetragen werden, um die Hautbarriere zu schützen. Auch ausserhalb der Arbeitszeit ist die Pflege der Haut nicht zu vernachlässigen. Das Benutzen einer guten Pflegecreme vor den Pausen und nach Arbeitsschluss unterstützt die Regeneration der Haut und hilft, dass diese gesund bleibt.

Jamie-Lee Gross ist Lernende Coiffeuse bei aerni «Haar Kleid Bar Spa» in Bern. Der Betrieb legt grossen Wert auf Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung. Lernende werden – sowohl in der Schule als auch von ihren Ausbildnerinnen und Ausbildnern im Betrieb – systematisch geschult, wie sie beispielsweise ihre Haut und Hände bei stetiger Feuchtarbeit und im Umgang mit Haarpflegeprodukten schützen.

Mit Haut und Haar am Arbeiten

Hauterkrankungen gehören in der Schweiz mit zu den häufigsten Berufskrankheiten. Fast jede sechste Berufskrankheit betrifft die Haut. Dabei ist der Übergang von leichten, selbst behandelbaren Hautbeschwerden bis zu einer Berufskrankheit fliessend und oft wird erst spät erkannt, dass langjährige Hautbeschwerden mit der beruflichen Tätigkeit zusammenhängen. Insbesondere sind Personen davon betroffen, die stetige Feuchtarbeit ausüben (z.B. häufiges Haarewaschen im Coiffeurberuf) oder mit Schmierstoffen und Epoxidharzen umgehen. Hautschutz ist keine Hexerei und die Suva unterstützt dabei mit einer laufenden Hautschutzkampagne mit umfangreichen Tipps und Informationen (www.suva.ch/hautschutz).

Handschutz ist Kapitalschutz

In der Coiffure-Branche trägt die Hautschutz-Kampagne der Suva erste Früchte. Durch die Aufklärung und das Umsetzen der empfohlenen Massnahmen konnten viele Personen über das Thema Hautschutz informiert werden. Im Allgemeinen zeigt die Statistik der Berufskrankheiten, dass die Hautkrankheiten rückläufig sind (Quelle SSUV). estotrotz «muss immer noch mindestens jeden Monat ein Coiffeur oder eine Coiffeuse den Beruf aufgeben, weil er oder sie Hautprobleme hat. Der häufige Kontakt mit Feuchtarbeit (Haarewaschen) und mit chemischen Stoffen in Haarpflegeprodukten sowie Färbe-, Bleich- und Haarglättemitteln führt – teilweise auch schleichend – zu Hautkrankheiten. Erste Anzeichen sind trockene Hände und leichte Rötungen. Ohne Schutzmassnahmen und ohne Behandlung können sich diese Rötungen verschlimmern und es entsteht ein Irritationsekzem («Reizekzem»), was wiederum die Gefahr von Hautallergien erhöht. Da Allergien nicht heilbar sind und bei einer bestehenden Allergie bereits der Kontakt mit kleinsten Mengen reicht, um eine Reaktion auszulösen, ist der richtige Hautschutz von Anfang an sehr wichtig.» fasst Frau Dr. Sibylle Schliemann, Fachärztin für Hautkrankheiten bei der Suva zusammen. Sie empfiehlt deshalb: «Ziehen Sie beim Umgang mit Haarpflegeprodukte immer passgenaue Nitril-Handschuhe an. Geht es ausschliesslich um das Haarewaschen, können auch Handschuhe aus Vinyl verwendet werden.»

Und zu den Lesenden dieses Blogs, die Kundschaft von Coiffeur-Salons sind, meint sie: «Wenn Ihre Coiffeuse oder Ihr Coiffeur Handschuhe trägt, wissen Sie, dass Sie in guten Händen sind.»

Dr. Sibylle Schliemann
Fachärztin Dermatologie/Venerologie bei der Suva

Zurück nach oben